In den letzten 20 Jahren haben die realen (inflationsbereinigten) Renditen in Emerging Markets noch nie solch attraktive Einstiegsmöglichkeiten signalisiert, wie sie aktuell zu beobachten sind.
Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. Aktuell sind Emerging Markets Länder Vorreiter bei der Inflationsbekämpfung, was sich positiv auf die Marktentwicklung auswirkt. Zudem profitieren viele Emerging Market Länder als Exporteure von den sehr hohen Rohstoff- und Energiepreisen, so dass sich momentan eine historisch einmalige Kombination aus soliden Bilanzen, starken Handelsüberschüssen, sich verlangsamender Inflation und hohen Zinsen / attraktiven Renditen ergibt.In fast 20 Jahren haben die realen (inflationsbereinigten) Renditen in Emerging Markets nicht mehr so attraktive Einstiegsmöglichkeiten signalisiert, wie aktuell zu beobachten ist.
Real-Renditen Emerging Markets abzüglich Real-Renditen US-Market 2005- 2022Emerging Markets – Vorreiter bei der Inflationsbekämpfung
Zu Beginn der Pandemie wurden durch gleichzeitige massive Unterstützungs-massnahmen weltweit zwar die schlimmsten Folgen des globalen Wirtschaftseinbruchs verhindert, zugleich aber auch die Grundlage für die heutige Inflationsentwicklung geschaffen. Die schnelle Verbreitung der Impfstoffe sowie Durchseuchung ermöglichte ein relativ frühes Re-openig. Dies führte angesichts der Verwerfungen am Arbeitsmarkt und Störung der Lieferketten zu einem starken Preisanstieg, welcher in diesem Jahr durch den Krieg und die Energiekrise beschleunigt wurde. Obwohl diese Entwicklungen zeitgleich in fast allen Ländern der Welt mit Ausnahme von China stattgefunden haben, waren die Reaktionen darauf seitens der Geld- und Fiskalpolitik sehr unterschiedlich. Ein früheres Eingreifen der Zentralbanken der größten Emerging Market (EM) Länder durch deutliche Anhebung der Leitzinsen verhinderte eine ausufernde inflationäre Spirale, die in der Geschichte dieser Länder öfters vorkam. Nun sind die Emerging Markets den Developed Market Ländern bei der Inflationsbekämpfung weit voraus. Gleichzeitig profitieren viele Emerging Market Länder als Exporteure von den sehr hohen Rohstoff- und Energiepreisen, so dass sich momentan eine historisch einmalige Kombination aus soliden Bilanzen, starken Handelsüberschüssen, sich verlangsamender Inflation und hohen Zinsen / attraktiven Renditen ergibt.Emerging Markets gehören in ein breit diversifiziertes Portfolio
Nichts desto trotz bleibt eine breite Streuung von Allokationen auch gerade in dieser Marktphase einer neuen globalen Ausrichtung von äußerster Wichtigkeit. Das EM Universum bietet den Investoren hier eine breite Diversifikationsmöglichkeit, die es einem aktiven Portfolio Manager wie dem EM Team der HAGIM ermöglicht, ein stabiles und hochrentierliches Portfolio für jedes mögliche Szenario zu konstruieren. In unserem Universum favorisieren wir aktuell neben den hochtechnologischen Ländern wie Israel und Südkorea auch die starken Rohstoffexporteure wie Indonesien, Qatar, Peru und Mexiko. Gerade die letztgenannten Länder sind engverflochten mit den Wirtschaftsräumen Nordamerika und der EU. Weitere attraktive Möglichkeiten bieten stabile Urlaubsregionen wie Thailand, Malediven oder die Karibik, die uns sehr unterschiedliche Rendite-/Risikoprofile liefern und eine schöne Ergänzung zum gewünschte Alpha generieren sollten. Selektion und ein sehr stringentes Risikomanagement gewährleisten eine jeder-zeitige Handlungsfähigkeit und schnelle Implementierung der gewünschten Allokationslevel.Rückblick und Ausblick
In 2022 haben wir über ein Untergewicht in der Portfolio-Duration in Antizipation der höheren Inflation und als Folge dessen ein Niveau steigender Zinsen gute Akzente setzen können. Die Portfolioperformance hat sich dadurch gegenüber der Ziel-Benchmark positiv abgesetzt und breite Markteinflüsse konnten partiell abgefedert werden. Makrorisiken in den schwächsten Ländern wie Sri-Lanka, Pakistan, Ghana oder Ägypten konnten wir frühzeitig analysieren und Investitionen vermeiden. Aufgrund unseres Risikomanagements wurden rechtzeitig Exposure-Reduzierungen in den besonders stark betroffenen Ländern und Sektoren vorgenommen. Hier ist beispielhaft der Immobiliensektor in China angesichts der Zero-Covid Strategie zu nennen. Eine stärkere Positionierung haben wir dagegen in den rohstoffexportierenden Ländern und Emittenten wie Indonesien, Brasilien als auch den Golfstaaten getätigt. Ebenso haben wir den Finanzsektor favorisiert, der von den höheren Zinsen profitierte und hier weiter selektiv Opportunitäten bietet.Nach dem turbulenten Jahr 2022 sollte es für 2023 – gerade wenn auch die USD Aufwertung an Dynamik verliert – aufgrund der hochattraktiven Levels wieder verstärkt zu Netto-Neuzuflüssen in den genannten EM Segment kommen,“ so die Einschätzung von Evgenij Minkin, Senior Portfolio Manager für Emerging Market Strategien.
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