Steffen Ullmann
Senior Portfoliomanager Investment Grade
Die aktuellen Entwicklungen im Automobilsektor reflektieren eher eine Normalisierung als rezessive Niveaus. Noch können die meisten Automobilhersteller dieses Risiko durch ihre derzeit robusten Bilanzen ausgleichen. Doch die Branche muss nun ihren Worten Taten folgen lassen. Daher bleiben wir trotz höherer Spreads selektiv.
Normalisierung statt Rezession:
Die jüngsten Nachrichten aus der Automobilindustrie sind – vor allem für den deutschen Arbeitsmarkt – alarmierend. Auch wenn die Nachrichten nicht schön sind, muss aus BondholderPerspektive festgehalten werden, dass die revidierten Ausblicke für die Profitabilität nahe der historischen Mediane liegen. Nach der Corona-Pandemie zeichnet sich derzeit eher eine Normalisierung als rezessive Niveaus ab.
Quelle: Trailing 12 Monate EBIT Marge, Bloomberg, Unternehmensdaten, eigene Darstellung, Zeitraum: 2009 bis 30.09.2024
Die Krise trifft auf starke Bilanzen:
Die aktuellen operativen Entwicklungen gesellen sich zu den langfristigen, strukturellen Herausforderungen der Branche: Regulierung, Wettbewerb und technologischer Wandel erhöhen nach unserer Einschätzung das Geschäftsrisiko im Automobilsektor deutlich. Noch können die meisten Automobilhersteller dieses Risiko durch ihre derzeit robusten Bilanzen ausgleichen.
Allerdings reagierten die Risikoprämien im Automobilsektor sensibel auf die jüngsten Gewinnwarnungen und weiteten sich im Vergleich zum restlichen Markt deutlich aus. Insbesondere ist die Kreditkurve des Sektors merklich steiler geworden als noch vor sechs Monaten und reflektiert nun deutlich besser das aktuelle Umfeld und die langfristigen strukturellen Trends des Sektors.
Automobilsektor: Taten statt Worte gefordert:
Quelle: Bloomberg EUR AGG Corporate ex Financials Total Return Index (LECFTREU Index), eigene Berechnung, Stand 02.10.2024
Trotz der attraktiveren Bewertungen sind wir der Ansicht, dass für den Automobilsektor ein klarer „Show me“- Moment gekommen ist. Bevor eine Übergewichtung in Betracht gezogen werden kann, müssen die Unternehmen zunächst unter Beweis stellen, dass sie die richtigen Maßnahmen ergreifen, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Dies beinhaltet nicht nur kurzfristige Kostensenkungen, sondern auch langfristige strategische Anpassungen an die sich verändernde Marktdynamik. Wir werden genau beobachten, wie die Automobilhersteller ihre Produktionskapazitäten optimieren, Innovationen vorantreiben und ihre Geschäftsmodelle an die Elektrifizierung und Digitalisierung anpassen. Erst wenn wir konkrete Fortschritte in diesen Bereichen sehen und eine nachhaltige Verbesserung der operativen Leistung erkennbar ist, werden wir eine Übergewichtung des Sektors in Erwägung ziehen. Bis dahin bleiben wir selektiv.
Risiken
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