Automobilsektor: Herausfordernde Zeiten

10. Okt. 2024

Steffen Ullmann

Senior Portfoliomanager Investment Grade

Die aktuellen Entwicklungen im Automobilsektor reflektieren eher eine Normalisierung als rezessive Niveaus. Noch können die meisten Automobilhersteller dieses Risiko durch ihre derzeit robusten Bilanzen ausgleichen. Doch die Branche muss nun ihren Worten Taten folgen lassen. Daher bleiben wir trotz höherer Spreads selektiv.

Normalisierung statt Rezession:

Die jüngsten Nachrichten aus der Automobilindustrie sind – vor allem für den deutschen Arbeitsmarkt – alarmierend. Auch wenn die Nachrichten nicht schön sind, muss aus BondholderPerspektive festgehalten werden, dass die revidierten Ausblicke für die Profitabilität nahe der historischen Mediane liegen. Nach der Corona-Pandemie zeichnet sich derzeit eher eine Normalisierung als rezessive Niveaus ab.

Quelle: Trailing 12 Monate EBIT Marge, Bloomberg, Unternehmensdaten, eigene Darstellung, Zeitraum: 2009 bis 30.09.2024

Die Krise trifft auf starke Bilanzen:

Die aktuellen operativen Entwicklungen gesellen sich zu den langfristigen, strukturellen Herausforderungen der Branche: Regulierung, Wettbewerb und technologischer Wandel erhöhen nach unserer Einschätzung das Geschäftsrisiko im Automobilsektor deutlich. Noch können die meisten Automobilhersteller dieses Risiko durch ihre derzeit robusten Bilanzen ausgleichen.

Allerdings reagierten die Risikoprämien im Automobilsektor sensibel auf die jüngsten Gewinnwarnungen und weiteten sich im Vergleich zum restlichen Markt deutlich aus. Insbesondere ist die Kreditkurve des Sektors merklich steiler geworden als noch vor sechs Monaten und reflektiert nun deutlich besser das aktuelle Umfeld und die langfristigen strukturellen Trends des Sektors.

Automobilsektor: Taten statt Worte gefordert:
Quelle: Bloomberg EUR AGG Corporate ex Financials Total Return Index (LECFTREU Index), eigene Berechnung, Stand 02.10.2024
Trotz der attraktiveren Bewertungen sind wir der Ansicht, dass für den Automobilsektor ein klarer „Show me“- Moment gekommen ist. Bevor eine Übergewichtung in Betracht gezogen werden kann, müssen die Unternehmen zunächst unter Beweis stellen, dass sie die richtigen Maßnahmen ergreifen, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Dies beinhaltet nicht nur kurzfristige Kostensenkungen, sondern auch langfristige strategische Anpassungen an die sich verändernde Marktdynamik. Wir werden genau beobachten, wie die Automobilhersteller ihre Produktionskapazitäten optimieren, Innovationen vorantreiben und ihre Geschäftsmodelle an die Elektrifizierung und Digitalisierung anpassen. Erst wenn wir konkrete Fortschritte in diesen Bereichen sehen und eine nachhaltige Verbesserung der operativen Leistung erkennbar ist, werden wir eine Übergewichtung des Sektors in Erwägung ziehen. Bis dahin bleiben wir selektiv.
Risiken

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Nachhaltigkeitsrisiken sind definiert als Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben können. Da sich die Vergütung der Portfoliomanager unter anderem an der Wertentwicklung der verwalteten Vermögen, somit also am Wert der Investitionen orientiert, ist ein jederzeitiger Gleichlauf von Kunden- und Mitarbeiterinteressen gewährleistet.

Die HAGIM berücksichtigt PAIs auf Unternehmensebene nicht.

Die Produkte, die von der HAGIM gemanagt und/ oder vertrieben werden und die PAIs berücksichtigen, spielen im Gesamtvolumen der HAGIM eine bisher sehr untergeordnete Rolle, da PAIs bei der deutlichen Mehrzahl an Produkten nicht berücksichtigt werden. Inwieweit künftig eine Berücksichtigung auf Produktebene erfolgen wird, hängt in erster Linie vom Bedarf unserer Investoren ab.

Im Umgang mit Artikel 4 SFDR verfolgt die HAGIM einen Proportionalitätsansatz. Die HAGIM plant PAIs auch auf Unternehmensebene zu berücksichtigen, wenn die Produkte, die PAIs berücksichtigen einen nicht unwesentlichen Teil des Gesamtvolumens ausmachen. Dieser Anteil wurde auf 10% festgelegt. Sobald die HAGIM PAIs auf Unternehmensebene berücksichtigt, wird das in einem Umfang geschehen, den die Datenlage zu diesem Zeitpunkt ermöglicht. Die Datenlage ist u.a. von angrenzenden regulatorischen oder freiwilligen Offenlegungsverpflichtungen für die investierbaren Unternehmen abhängig.

Weiterhin verfolgt die HAGIM sehr genau die regulatorischen Entwicklungen sowie die Entwicklungen am Markt und wird Anpassungen in den Vorgaben oder am Markt berücksichtigen.

Nachhaltigkeitsrisiken im Sinne der Verordnung (EU) 2019 / 2088 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. November 2019 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor sind Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben können. Diese Effekte können sich auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage des verwalteten Vermögens auswirken.

Nachhaltigkeitsrisiken fließen als qualitative Bewertung im Rahmen der generellen Analysetätigkeit durch die Entscheidungsträger des Portfolios ein. Im Investmentprozess werden sie innerhalb der fundamentalen Analyse neben anderen Risikofaktoren analysiert, qualitativ bewertet und in die Investitionsentscheidung einbezogen.

Es findet eine Betrachtung gemäß der einzelnen Dimensionen Ökologisches, Soziales und Governance statt („ESG“). Je nach verfügbarer Datenlage können in die Betrachtung Inhalte der nicht-finanziellen Berichterstattung, Bewertungen von ESG-Datenanbietern oder Adverse Media Checks einfließen. Die Betrachtung unterliegt dem Proportionalitätsprinzip und die Beurteilung der Wesentlichkeit liegt beim Entscheidungsträger des Portfolios.

Die Entwicklungen auf europäischer und nationaler Ebene in Bezug auf Nachhaltigkeitsrisiken und die damit einhergehenden Vorgaben für die Finanzindustrie werden laufend beobachtet. Es kann aufgrund von Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie der Verbesserung der Datenlage und den zur Verfügung stehenden Methoden zu Anpassungen bei dieser Strategie kommen.