Credit neu denken: Ein neues Marktregime erfordert neue Prinzipien

28. Apr. 2025

Steffen Ullmann

Senior Portfolio Manager – Investment Grade

Credit neu denken: Ein neues Marktregime erfordert neue Prinzipien

Wir leben nicht am Anfang des Wandels, sondern mittendrin.

Der 2. April 2025 wird als Wendepunkt in die Geschichte eingehen. Was einst als regelbasiertes, offenes Welthandelssystem gefeiert wurde, droht zu zerfallen – unter dem Druck des Landes, das es einst erschaffen hat.

Mit der Ankündigung von mindestens 10 % Zöllen auf sämtliche Importe in die USA schlägt die führende Wirtschaftsnation der Welt ein neues Kapitel auf – geprägt von Abschottung, Machtpolitik und wirtschaftlichem Nationalismus. Das Paradigma der komparativen Vorteile wird verdrängt – von einem neuen Dogma: Nationale Interessen vor globaler Ordnung.

Die langfristigen Folgen und neuen Spielregeln lassen sich heute kaum greifen. Doch genau diese Unsicherheit wirkt wie ein Katalysator: Kreditrisikoprämien steigen, Aktienmärkte geraten unter Druck, der Dollar verliert an Vertrauen. Zinsen entkoppeln sich von historischen Mustern und selbst klassische Flight to Safety‘-Bewegungen bleiben aus.

Viele sprechen vom Beginn einer neuen Epoche. Wir sagen: Diese Epoche hat längst begonnen. Nicht länger bestimmen Regeln das Geschehen, sondern die politischen Interessen.

Bereits 2018 begann Donald Trump mit der Einführung protektionistischer Maßnahmen – unter anderem Zölle und Sanktionen gegen China –, die globalisierte Wirtschaftsstrukturen im Namen nationaler Interessen offen infrage stellten. Maßnahmen, die auch unter der Biden-Administration nicht zurückgenommen wurden.

Die Covid-19-Pandemie legte die Verwundbarkeit internationaler Lieferketten offen – ebenso wie die Abhängigkeit ganzer Industrien von einzelnen Ländern. Die daraus entstandene Inflationsdynamik zwang Zentralbanken weltweit zu historischen Zinserhöhungen und entfachte den Ruf nach „Reshoring“.

Mitten in dieser angespannten Lage kehrte 2022 der Krieg nach Europa zurück. Er deckte nicht nur die energiepolitischen Abhängigkeiten Europas auf, sondern verschärfte – durch Sanktionen und Blockaden – die Lage auf den globalen Rohstoffmärkten. Gleichzeitig gewannen geopolitische Risiken an Gewicht, und die Rückkehr staatlicher Verteidigungshaushalte markierte eine neue Ära: Eine Ära, in der nationale Produktionskapazitäten, Schlüsselindustrien und strategische Technologien wieder zur Frage der Souveränität werden.

Die Folge: Historische multilaterale Handelsbeziehungen weichen – ein naiver Globalismus wird durch nationale Interessen verdrängt. Die alte Ordnung löst sich auf. All diese Entwicklungen haben eine gemeinsame Konstante: wachsende Unsicherheit. Ein Blick auf den Global Economic Policy Uncertainty Index unterstreicht das: Seit Jahren liegt er deutlich über dem langfristigen Durchschnitt – ein klares Signal für die anhaltende Instabilität wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen.

Global Economic Policy Uncertainty Index

Quelle: Bloomberg, Bloom & Davis – Global Economic Policy Uncertainty Index; Stand: 31.01.2025

Neue Realität, neue Regeln – und ein neues Denken

Das Kapitalmarktumfeld befindet sich im Umbruch. Protektionismus, geopolitische Spannungen und die daraus resultierenden divergierenden Inflationsdynamiken weltweit prägen eine neue Realität. Unsicherheit ist kein vorübergehendes Phänomen mehr, sondern ein dauerhaftes Strukturmerkmal. Für institutionelle Anleger mit langfristigen Verpflichtungen bedeutet das: Die Spielregeln haben sich geändert.

Doch viele Investmentansätze verharren in vergangenen Denkmustern. Segmentierungen nach Regionen oder Währungen, der Rückgriff auf kapitalmarktgewichtete Indizes – all das spiegelt eine vergangene Welt wider. Diese Strukturen erschweren eine integrierte Portfoliosteuerung, blenden reale Risiken wie Chancen systematisch aus und helfen nicht bei der Erreichung langfristiger Ziele. Wer sich an der Benchmarklogik orientiert, riskiert Fehlallokationen – und verwaltet letztlich nicht die Zukunft, sondern die Vergangenheit.

Was es braucht, sind Lösungen, die sich an Zielen orientieren, nicht an Konventionen. Flexible, prinzipienbasierte Ansätze, die aktiv auf Qualität, Steuerbarkeit und ein robustes Risiko-Rendite-Profil ausgerichtet sind. Kein „Weiter so“ – aber auch kein blinder Bruch. Sondern ein neues Denken mit klarer Haltung.

Drei Prinzipien stehen im Zentrum:

Qualität

Fokus auf bonitätsstarke, resiliente Emittenten – basierend auf Fundamentalanalyse, nicht Indexgewichtung.

Diversifikation

In einer fragmentierten Welt ist Streuung keine Optimierung, sondern Voraussetzung für Stabilität.

Planbarkeit

Verlässliche Cashflows und steuerbare Portfolioentwicklung ermöglichen eine langfristige Zielerreichung.

HAGIM CIO Series

Genau hier setzt unser Ansatz an. Mit unserem modularen Credit Income Opportunities-Konzept bieten wir eine zukunftsorientierte Lösung für das neue Marktregime – basierend auf den Prinzipien Qualität, Diversifikation und Planbarkeit. Unser Ziel ist es: institutionellen Anlegern eine robuste Antwort auf ein Umfeld voller Unsicherheiten zu liefern – flexibel, zielgerichtet und nachhaltig steuerbar.

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Risiken

Kursverluste aufgrund von Renditeanstiegen und/ oder erhöhten Risikoaufschlägen sind möglich. Auch ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse, noch kann die zukünftige Wertentwicklung garantiert werden.

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Um auf Unternehmensebene unseren Beitrag an eine nachhaltige Zukunft zu liefern, arbeiten wir seit 2022 mit ClimatePartner zusammen. ClimatePartner unterstützt uns, unseren Carbon Footprint zu berechnen und anschließend Klimaschutzprojekte zur Kompensation der CO2-Emissionen zu finden. Wir identifizieren aktiv unsere wesentlichen CO2-Quellen und treiben deren Reduzierung voran. Für den Betrieb der HAGIM werden weiterhin konkrete Maßnahmen umgesetzt, die einen kohlenstoffarmen Betrieb ermöglichen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Auf Investment-Ebene stehen die Bedürfnisse und das Verständnis unserer Kunden von ESG im Vordergrund. Wir sehen uns als Enabler und Berater haben helfen Ihnen gerne Ihre Vorstellungen in einem Portfolio umzusetzen.

Die Vergütung der Mitarbeiter/innen ist ein Instrument der Geschäftspolitik und wird grundsätzlich von der Geschäftsführung bestimmt. Die Geschäftsführung ist damit für die angemessene Ausgestaltung und Umsetzung des Vergütungssystems sowie für die Vermeidung vergütungsbezogener Risiken verantwortlich. Die Grundsätze der Vergütungspolitik sind dem Aufsichtsrat mindestens einmal jährlich ausführlich zu erläutern. Die Vergütungspolitik gilt auch für die Geschäftsführung der HAGIM. Die Vergütung der Geschäftsführer bestimmt der Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Die Vergütungspolitik steht im Einklang mit der Geschäfts- und Risikostrategie, den Zielen und Interessen der Gesellschaft und umfasst Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten. Die Vergütungsrichtlinien der HAGIM sind in Abstimmung mit der Personalabteilung und Compliance ausgestaltet worden und sind darauf ausgerichtet, dass Kundeninteressen durch die Vergütung relevanter Personen kurz-, mittel- oder langfristig nicht beeinträchtigt werden.

Nachhaltigkeitsrisiken sind definiert als Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben können. Da sich die Vergütung der Portfoliomanager unter anderem an der Wertentwicklung der verwalteten Vermögen, somit also am Wert der Investitionen orientiert, ist ein jederzeitiger Gleichlauf von Kunden- und Mitarbeiterinteressen gewährleistet.

Die HAGIM berücksichtigt PAIs auf Unternehmensebene nicht.

Die Produkte, die von der HAGIM gemanagt und/ oder vertrieben werden und die PAIs berücksichtigen, spielen im Gesamtvolumen der HAGIM eine bisher sehr untergeordnete Rolle, da PAIs bei der deutlichen Mehrzahl an Produkten nicht berücksichtigt werden. Inwieweit künftig eine Berücksichtigung auf Produktebene erfolgen wird, hängt in erster Linie vom Bedarf unserer Investoren ab.

Im Umgang mit Artikel 4 SFDR verfolgt die HAGIM einen Proportionalitätsansatz. Die HAGIM plant PAIs auch auf Unternehmensebene zu berücksichtigen, wenn die Produkte, die PAIs berücksichtigen einen nicht unwesentlichen Teil des Gesamtvolumens ausmachen. Dieser Anteil wurde auf 10% festgelegt. Sobald die HAGIM PAIs auf Unternehmensebene berücksichtigt, wird das in einem Umfang geschehen, den die Datenlage zu diesem Zeitpunkt ermöglicht. Die Datenlage ist u.a. von angrenzenden regulatorischen oder freiwilligen Offenlegungsverpflichtungen für die investierbaren Unternehmen abhängig.

Weiterhin verfolgt die HAGIM sehr genau die regulatorischen Entwicklungen sowie die Entwicklungen am Markt und wird Anpassungen in den Vorgaben oder am Markt berücksichtigen.

Nachhaltigkeitsrisiken im Sinne der Verordnung (EU) 2019 / 2088 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. November 2019 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor sind Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben können. Diese Effekte können sich auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage des verwalteten Vermögens auswirken.

Nachhaltigkeitsrisiken fließen als qualitative Bewertung im Rahmen der generellen Analysetätigkeit durch die Entscheidungsträger des Portfolios ein. Im Investmentprozess werden sie innerhalb der fundamentalen Analyse neben anderen Risikofaktoren analysiert, qualitativ bewertet und in die Investitionsentscheidung einbezogen.

Es findet eine Betrachtung gemäß der einzelnen Dimensionen Ökologisches, Soziales und Governance statt („ESG“). Je nach verfügbarer Datenlage können in die Betrachtung Inhalte der nicht-finanziellen Berichterstattung, Bewertungen von ESG-Datenanbietern oder Adverse Media Checks einfließen. Die Betrachtung unterliegt dem Proportionalitätsprinzip und die Beurteilung der Wesentlichkeit liegt beim Entscheidungsträger des Portfolios.

Die Entwicklungen auf europäischer und nationaler Ebene in Bezug auf Nachhaltigkeitsrisiken und die damit einhergehenden Vorgaben für die Finanzindustrie werden laufend beobachtet. Es kann aufgrund von Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie der Verbesserung der Datenlage und den zur Verfügung stehenden Methoden zu Anpassungen bei dieser Strategie kommen.