Divergenz im Chemiesektor

6. Nov. 2025

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Seit Mitte des Jahres weitet sich die Spread-Differenz zwischen EUR Investment Grade und High Yield Chemicals deutlich aus. Diese Divergenz lässt sich fundamental erklären und eröffnet selektive Chancen.

Seit Mitte des Jahres hat sich die Spread-Differenz zwischen EUR Investment Grade und High Yield Chemicals deutlich vergrößert. Während Investment Grade-Emittenten ihre Spreads weitgehend stabil halten konnten, sind die Risikoprämien für Anleihen von High Yield-Unternehmen deutlich gestiegen.

Divergenz im Chemiesektor

Zinsdifferenz zwischen US- und deutschen Staatsanleihen

Quelle: Bloomberg, EUR High Yield Chemicals (I05306EU Index), EUR Investment Grade Chemicals (I03133EU Index); Zeitraum: 31.12.2021 bis 22.10.2025.

Chemieunternehmen aus dem EUR High Yield-Index sind kleiner, regional konzentriert und stark von Europa abhängig. Sie kämpfen mit den strukturell höheren Energie- und CO₂-Kosten in Europa, einem anhaltenden Preisdruck aus China sowie einer schwachen europäischen Industrienachfrage, insbesondere in Deutschland. Die eingeschränkte Preissetzungsmacht und nach dem Zinsanstieg in 2022 deutlich gestiegene Refinanzierungskosten lasten zudem auf dem freien Cash Flow.

Investment Grade-Emittenten profitieren dagegen von globaler Diversifikation, können ihre Produktion flexibel in die Regionen mit besseren Standortbedingungen verlagern und so dem Kostendruck zumindest teilweise ausweichen. Zudem sind Industriegasunternehmen, die vom aktuellen Kostendruck weniger betroffen sind, ausschließlich im Investment Grade-Index vertreten. Schließlich verfügen die großen Emittenten über ausreichend Substanz, um durch gezielte Verkäufe ihre Bilanz zu verteidigen.

Die zunehmende Divergenz der Risikoaufschläge lässt sich so fundamental begründen, doch das derzeitige Niveau erinnert an Phasen, in denen Risikoaversion und Bewertungsübertreibungen Hand in Hand gingen. Anders als 2022, als Energiekrise und Rezessionsängste dominierten, zeigt sich das Umfeld heute deutlich stabiler. Aktuell zeigen Frühindikatoren weiterhin ein expansives Bild und durch den erwarteten fiskalischen Impuls in Europa könnten sich hieraus auch Chancen ergeben. Ob letztlich zyklische oder strukturelle Faktoren überwiegen, lässt sich nur durch eine fundamentale Analyse jedes einzelnen Unternehmens beantworten.

Risiken

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Nachhaltigkeitsrisiken sind definiert als Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben können. Da sich die Vergütung der Portfoliomanager unter anderem an der Wertentwicklung der verwalteten Vermögen, somit also am Wert der Investitionen orientiert, ist ein jederzeitiger Gleichlauf von Kunden- und Mitarbeiterinteressen gewährleistet.

Die HAGIM berücksichtigt PAIs auf Unternehmensebene nicht.

Die Produkte, die von der HAGIM gemanagt und/ oder vertrieben werden und die PAIs berücksichtigen, spielen im Gesamtvolumen der HAGIM eine bisher sehr untergeordnete Rolle, da PAIs bei der deutlichen Mehrzahl an Produkten nicht berücksichtigt werden. Inwieweit künftig eine Berücksichtigung auf Produktebene erfolgen wird, hängt in erster Linie vom Bedarf unserer Investoren ab.

Im Umgang mit Artikel 4 SFDR verfolgt die HAGIM einen Proportionalitätsansatz. Die HAGIM plant PAIs auch auf Unternehmensebene zu berücksichtigen, wenn die Produkte, die PAIs berücksichtigen einen nicht unwesentlichen Teil des Gesamtvolumens ausmachen. Dieser Anteil wurde auf 10% festgelegt. Sobald die HAGIM PAIs auf Unternehmensebene berücksichtigt, wird das in einem Umfang geschehen, den die Datenlage zu diesem Zeitpunkt ermöglicht. Die Datenlage ist u.a. von angrenzenden regulatorischen oder freiwilligen Offenlegungsverpflichtungen für die investierbaren Unternehmen abhängig.

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Nachhaltigkeitsrisiken im Sinne der Verordnung (EU) 2019 / 2088 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. November 2019 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor sind Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben können. Diese Effekte können sich auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage des verwalteten Vermögens auswirken.

Nachhaltigkeitsrisiken fließen als qualitative Bewertung im Rahmen der generellen Analysetätigkeit durch die Entscheidungsträger des Portfolios ein. Im Investmentprozess werden sie innerhalb der fundamentalen Analyse neben anderen Risikofaktoren analysiert, qualitativ bewertet und in die Investitionsentscheidung einbezogen.

Es findet eine Betrachtung gemäß der einzelnen Dimensionen Ökologisches, Soziales und Governance statt („ESG“). Je nach verfügbarer Datenlage können in die Betrachtung Inhalte der nicht-finanziellen Berichterstattung, Bewertungen von ESG-Datenanbietern oder Adverse Media Checks einfließen. Die Betrachtung unterliegt dem Proportionalitätsprinzip und die Beurteilung der Wesentlichkeit liegt beim Entscheidungsträger des Portfolios.

Die Entwicklungen auf europäischer und nationaler Ebene in Bezug auf Nachhaltigkeitsrisiken und die damit einhergehenden Vorgaben für die Finanzindustrie werden laufend beobachtet. Es kann aufgrund von Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie der Verbesserung der Datenlage und den zur Verfügung stehenden Methoden zu Anpassungen bei dieser Strategie kommen.