Euro High Yield – Eine Alternative zum 60/40-Portfolio

25. Nov. 2024

Thomas Rentsch

Senior Portfolio Manager High Yield

Können High Yield-Unternehmensanleihen mit einem klassischen 60/40-Portfolio mithalten? Unsere Analyse zeigt: Europäische High Yield-Anleihen erzielten seit 2003 eine ähnliche Wertentwicklung wie eine traditionelle 60/40-Allokation und dies mit einer geringeren Volatilität. Ein differenzierter Blick auf die Fakten und Implikationen für institutionelle Investoren.

Das 60/40-Portfolio – eine strategische Allokation von 60% in Aktien und 40% in Staatsanleihen – gilt traditionell als Benchmark für diversifizierte institutionelle Portfolios. Die empirische Evidenz der letzten zwei Jahrzehnte zeigt jedoch: High Yield-Unternehmensanleihen können eine effizientere Alternative darstellen.


Die Attraktivität von High Yield-Unternehmensanleihen basiert auf ihrer hybriden Charakteristik. Einerseits weisen sie durch ihr Duration-Exposure eine Staatsanleihen-ähnliche Zinssensitivität auf. Andererseits partizipieren sie durch den Kredit-Spread am Unternehmenserfolg – vergleichbar mit Aktien, jedoch mit reduzierter Volatilität.


Der signifikante Yield-Pick-up bietet zudem ein attraktives Carry-Element. Besonders interessant ist die empirische Performanceanalyse für den europäischen Markt. Da High Yield hier erst seit circa 25 Jahren als relevanter Markt existiert, und um den High Yield-Anleihen keinen unfairen Vorteil zu verschaffen, lassen wir den Vergleich ab dem Tief des Aktienmarktes im März 2003 starten. Seit
diesem Zeitpunkt mussten Hochzins sich europäische Unternehmensanleihen einem monatlich rebalancierten Aktien/Staatsanleihen 60/40-Portfolio nur knapp geschlagen geben.1 Allerdings wiesen die Unternehmensanleihen in diesem Zeitraum eine um mehr als 10% geringere Volatilität auf (9,1% für HY vs. 10,2% für 60/40).

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen, Aktien = EuroStoxx50 (SX5E Index), Deutsche Staatsanleihen = Bloomberg Germany Govt All Bonds Total Return Index (BCEG1T Index), Euro High Yield BB-CCC = Bloomberg Euro High Yield ex Financials Total Return Index (I20672EU Index), 60/40 rebalanced = jeder Monat startet mit 60% Aktien & 40% Staatsanleihen, 31.03.2003 bis 31.10.2024

Regionale Differenzierung ist jedoch wichtig. Schaut man zum Beispiel auf den US High Yield-Markt, welchen es schon seit fast 40 Jahren gibt, so konnten die US Hochzinsanleihen lange mit einem 60/40-Portfolio mithalten, wurden jedoch aufgrund einer beeindruckenden Aktienrally in den letzten 10 Jahren am Ende deutlich abgehängt.

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen, Aktien = S&P500 (SPX Index), US Staatsanleihen = Bloomberg US Treasury Index (LUATTRUU Index), US High Yield BB/B/CCC = Bloomberg US Corporate High Yield Total Return Index (LF98TRUU Index); 60/40 rebalanced = jeder Monat startet mit 60% Aktien & 40% Staatsanleihen, , 31.03.2003 bis 31.10.2024

Fazit

Für institutionelle Investoren wie Lebensversicherer und Pensionskassen bedeutet dies: High Yield-Unternehmensanleihen können – bei adäquatem Risikomanagement – eine sinnvolle strategische Alternative oder Ergänzung zum klassischen 60/40-Portfolio darstellen. Entscheidend für den Anlageerfolg sind dabei eine fundamentale Bottom-up Kreditanalyse, ein aktives Risikomanagement und ein tiefgreifendes Verständnis technischer Marktfaktoren.

Die HAGIM verfügt mit ihrem dedizierten Credit Research Team und ihrer langjährigen Expertise in der Fundamentalanalyse über die notwendigen Ressourcen, um dieses Potenzial für ihre institutionellen Kunden zu heben. Wir entwickeln maßgeschneiderte Investmentlösungen, die die spezifischen ALM-Anforderungen berücksichtigen.

Quelle: Bloomberg (Bloomberg High Yield (Euro) ex Fin TR Index Unhedged EUR (I20672EU Index); Bloomberg US Corporate High Yield Total Return Index Value Unhedged USD (LF98TRUU Index); Bloomberg Germany Govt All Bonds Total Return (BCEG1T Index); Bloomberg US Treasury Total Return Unhedged USD (LUATTRUU Index); EURO STOXX 50 EUR (SX5E Index); S&P 500 INDEX (SPX Index))

[1] 6,27% p.a. für das 60/40-Portfolio und 6,13% p.a. für die Hochzinsanleihen

[2] 60/40-Portfolio 9,02% p.a. mit 9,1% Volatilität; US High Yield 7,67% p.a. mit 8,5% Volatilität

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Auf Investment-Ebene stehen die Bedürfnisse und das Verständnis unserer Kunden von ESG im Vordergrund. Wir sehen uns als Enabler und Berater haben helfen Ihnen gerne Ihre Vorstellungen in einem Portfolio umzusetzen.

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Nachhaltigkeitsrisiken sind definiert als Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben können. Da sich die Vergütung der Portfoliomanager unter anderem an der Wertentwicklung der verwalteten Vermögen, somit also am Wert der Investitionen orientiert, ist ein jederzeitiger Gleichlauf von Kunden- und Mitarbeiterinteressen gewährleistet.

Die HAGIM berücksichtigt PAIs auf Unternehmensebene nicht.

Die Produkte, die von der HAGIM gemanagt und/ oder vertrieben werden und die PAIs berücksichtigen, spielen im Gesamtvolumen der HAGIM eine bisher sehr untergeordnete Rolle, da PAIs bei der deutlichen Mehrzahl an Produkten nicht berücksichtigt werden. Inwieweit künftig eine Berücksichtigung auf Produktebene erfolgen wird, hängt in erster Linie vom Bedarf unserer Investoren ab.

Im Umgang mit Artikel 4 SFDR verfolgt die HAGIM einen Proportionalitätsansatz. Die HAGIM plant PAIs auch auf Unternehmensebene zu berücksichtigen, wenn die Produkte, die PAIs berücksichtigen einen nicht unwesentlichen Teil des Gesamtvolumens ausmachen. Dieser Anteil wurde auf 10% festgelegt. Sobald die HAGIM PAIs auf Unternehmensebene berücksichtigt, wird das in einem Umfang geschehen, den die Datenlage zu diesem Zeitpunkt ermöglicht. Die Datenlage ist u.a. von angrenzenden regulatorischen oder freiwilligen Offenlegungsverpflichtungen für die investierbaren Unternehmen abhängig.

Weiterhin verfolgt die HAGIM sehr genau die regulatorischen Entwicklungen sowie die Entwicklungen am Markt und wird Anpassungen in den Vorgaben oder am Markt berücksichtigen.

Nachhaltigkeitsrisiken im Sinne der Verordnung (EU) 2019 / 2088 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. November 2019 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor sind Ereignisse oder Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben können. Diese Effekte können sich auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage des verwalteten Vermögens auswirken.

Nachhaltigkeitsrisiken fließen als qualitative Bewertung im Rahmen der generellen Analysetätigkeit durch die Entscheidungsträger des Portfolios ein. Im Investmentprozess werden sie innerhalb der fundamentalen Analyse neben anderen Risikofaktoren analysiert, qualitativ bewertet und in die Investitionsentscheidung einbezogen.

Es findet eine Betrachtung gemäß der einzelnen Dimensionen Ökologisches, Soziales und Governance statt („ESG“). Je nach verfügbarer Datenlage können in die Betrachtung Inhalte der nicht-finanziellen Berichterstattung, Bewertungen von ESG-Datenanbietern oder Adverse Media Checks einfließen. Die Betrachtung unterliegt dem Proportionalitätsprinzip und die Beurteilung der Wesentlichkeit liegt beim Entscheidungsträger des Portfolios.

Die Entwicklungen auf europäischer und nationaler Ebene in Bezug auf Nachhaltigkeitsrisiken und die damit einhergehenden Vorgaben für die Finanzindustrie werden laufend beobachtet. Es kann aufgrund von Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie der Verbesserung der Datenlage und den zur Verfügung stehenden Methoden zu Anpassungen bei dieser Strategie kommen.