Rising Stars vs. Fallen Angels: Neue Dynamik im europäischen High-Yield-Markt

8. Okt. 2025

Der europäische High-Yield-Markt erlebte lange eine dominante Phase von „Rising Stars“. 2025 kehrt sich dieser Trend um: Höhere Refinanzierungskosten und geopolitische Risiken führen zu mehr Herabstufungen „Fallen Angels“. Anleger müssen nun Risiken stärker managen.

Der europäische High-Yield-Markt hat in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Lange Zeit war das Bild geprägt von sogenannten Rising Stars – also Emittenten, die aus dem High-Yield-Segment in den Investment-Grade-Bereich aufgestiegen sind. Prominente Beispiele sind etwa die Fluglinien Lufthansa und IAG oder Accor, die französische Hotelkette, die 2023 den Sprung zurück in die Riege erstklassiger Schuldner geschafft haben.

Bis Ende 2024 war der Trend zu mehr Rising Stars als Fallen Angels klar erkennbar. Dies lag nicht zuletzt an einer robusten Konjunkturphase nach der Pandemie sowie extrem niedrigen Finanzierungskosten. Viele Unternehmen nutzten diese Phase, um ihre Finanzierung langfristig auszurichten. Dies half, die Zeit steigender Zinsen zwischen 2022 und 2023 gut zu überstehen. Entscheidend war auch, dass ehemalige Investment-Grade-Unternehmen das klare Ziel verfolgten, wieder in das Investment-Grade-Segment zurückzukehren, um von günstigeren Refinanzierungskosten zu profitieren.

Fallen Angels – also Unternehmen, die von Investment Grade auf High Yield herabgestuft wurden – waren in dieser Phase eher die Ausnahme. Betroffen waren vor allem Branchen mit strukturellen Problemen wie Teile der Automobilindustrie oder Immobiliengesellschaften, die unter höheren Zinsen und schwacher Nachfrage litten.

Im Jahr 2025 hat sich das Bild jedoch spürbar verändert: Die Zahl der potenziellen Fallen Angels übersteigt inzwischen die der Rising Stars. Damit hat sich das Verhältnis erstmals seit Jahren umgekehrt. Gründe hierfür sind anhaltende geopolitische Spannungen, Belastungen durch Handelskonflikte sowie höhere Refinanzierungskosten, die sich zeitverzögert nun voll auswirken. Besonders Unternehmen mit schwächerer Margenbasis oder in strukturell angeschlagenen Sektoren geraten dadurch unter Druck. Gleichzeitig ist die Zahl der Aufsteiger geringer geworden, da die Ratingagenturen im unsicheren Umfeld vorsichtiger agieren und viele Unternehmen ihre Bonität zwar stabilisieren, aber nicht mehr verbessern konnten.

2025 „Rising Stars“ vs. „Fallen Angels“

Zinsdifferenz zwischen US- und deutschen Staatsanleihen

Quelle: Ausstehendes nominales Volumen in den folgenden Indizes: Bloomberg Euro Aggreggate Corporate ex Financials Index (LECFTREU Index) und Bloomberg Euro High Yield ex Financials BB-B 3% Capped Total Return Index (H23969EU Index)

Für Investoren bedeutet dieser Umschwung eine veränderte Ausgangslage. Während in den vergangenen Jahren die Suche nach Rising Stars eine attraktive Strategie war, um von Kursgewinnen bei Ratingaufstufungen zu profitieren, rückt nun das Risikomanagement stärker in den Vordergrund. Fallen Angels können zwar Chancen bieten, da ihre Spreads nach einer Herabstufung oft überproportional steigen und sich bei einer Stabilisierung wieder normalisieren können – doch erfordert dies eine sorgfältige Einzeltitelauswahl. Anleger müssen stärker differenzieren, welche Emittenten nur temporär unter Druck stehen und welche strukturelle Probleme haben.

Fazit:

Der europäische High-Yield-Markt bleibt damit spannend, doch die Prioritäten haben sich verschoben:
Die Identifikation von Rising Stars gestaltet sich schwieriger, während sich für aktive Investoren bei Fallen Angels neue Chancen bieten – sei es durch frühzeitiges Meiden oder das gezielte Aufgreifen von Titeln nach möglicherweise überzogener Spreadausweitung.

Risiken

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